Diözesanverbänderat im Bistum Aachen

Die Vielfalt der Verbände im Bistum Aachen fasziniert und ist Herausforderung zugleich. Im Diözesanverbänderat finden 26 von ihnen eine Plattform für Vernetzung, Austausch und gemeinsame Interessenvertretung. Gleichzeitig wählen sie hier ihre Vertretungen in den Diözesanrat der Katholiken, dem obersten Laiengremium im Bistum Aachen.

Die gemeinsamen sozialen und politischen Interessen der engagierten Christen in Räten und Verbänden werden durch den Diözesanrat gebündelt. Daher kann der Verbänderat seine Schwerpunkte auf die Entwicklung gemeinsamer Schwerpunkte und Anliegen in pastoralen und kirchenpolitischen Fragen legen.

Der ständige Dialog mit dem Bistum Aachen und die Vertretung der gemeinsamen Anliegen gegenüber kirchlichen Stellen und Einrichtungen waren und sind wichtige Aufgaben – auch und gerade im Kontext der Strukturveränderungen der letzten Jahre.

Organisation und Struktur

Das höchste beschlussfassende Organ des Verbänderates ist die Delegiertenversammlung, in der alle Mitgliedsverbände, je nach Mitgliedszahl, mit einem bis drei Delegierten vertreten sind. Die Delegiertenversammlung tagt in der Regel zweimal im Jahr.

Dem für einen Zeitraum von vier Jahren gewählten Vorstand obliegt die Umsetzung der Beschlüsse der Delegiertenversammlung und die Bearbeitung der laufenden Geschäfte.

Schwerpunkte der Arbeit  

Strukturelle Umbrüche

Vor einigen Jahren haben die meisten Verbände eigene Rechtsträger gegründet und - nicht zuletzt wegen der finanziellen und personellen Einschnitte beim Bistum Aachen - verstärkt Verantwortung für ihre Finanzen und die hauptberuflichen Mitarbeiter/-innen übernommen. Diese Rechtsträger beschaffen und verwalten die Mittel für alle Aktivitäten und sind Anstellungsträger für ihre Mitarbeiter/-innen.

Trotzdem ist und bleibt die finanzielle Förderung der Arbeit der Verbände durch das Bistum Aachen unverzichtbar. Das ist ihnen nicht wesensfremd, verstehen sie sich doch als vitaler Teil der Kirche im Bistum Aachen.

In diesen Strukturveränderungen bietet der Verbänderat eine wichtige Plattform für die gegenseitige Beratung, für die Förderung der Solidarität untereinander sowie für die gemeinsame Interessensvertretung gegenüber dem Bistum Aachen. 

Mit seinen Mitgliedsverbänden und der starken Repräsentanz im Diözesanrat der Katholiken spielt der Verbänderat eine bedeutsame Rolle im hiesigen Engagement von Laien.

Die Verzahnung der Räte ist auch in der Geschäftsführung sichtbar, die in Personalunion geschieht und logistisch verknüpft ist.

Pastorale Herausforderungen

Nach den Fusionen von Pfarreien und der Bildung von Gemeinschaften der Gemeinden (GdG) sieht die pastorale Landschaft anders aus, die Entwicklung und Umsetzung einer "kooperativen Pastoral" wird immer dringender.

Die Verbände verfügen über vielfältige Erfahrungen in der überpfarrlichen Zusammenarbeit, über Kenntnisse der gesellschaftlichen Situation wie auch über Zugänge zu verschiedenen gesellschaftliche Gruppen und Milieus. Mit diesen Kompetenzen können und müssen die Verbände die gesellschaftlichen wie kirchlichen Umbrüche mit gestalten.

Gleichzeitig müssen sie sich aber selbst verändern und ihren Platz in den veränderten Strukturen sichern. Vielerorts ist auch für Verbände die Frage zu stellen: Was bedeuten die Veränderung im Umfeld für unsere eigene Organisation? Sind auch hier neue Kooperationen gefordert? Wie erhalten wir unser Profil? Wie schaffen wir Identifikation? Wie müssen die notwendigen Ressourcen für unsere Arbeit, z. B. Räumlichkeiten, neu abgesichert werden?

Somit müssen die Verbände darauf achten, in den Pastoralkonzepten sichtbar zu werden und sich ihrerseits aktiv in die Gestaltung der Pastoral in den GdG einbringen. Schließlich verfügen sie über einen pastoralen Erfahrungsschatz, welcher der Gemeindeseelsorge zu Gute kommen kann.

Jugend- und Erwachsenenverbände sind an unterschiedlichsten gesellschaftlichen Orten missionarisch tätig und leisten einen ganz erheblichen Beitrag zur Glaubensverkündigung auf zeitgemäße Weise. Aus ihrer verbandsspezifischen Spiritualität entwickeln sie eigene Formen des Gebets und zur gemeinsamen Feier des gemeinsamen Glaubens.