Mehr Freiraum in der Stadt

Der Diözesanverband Aachen des Kolpingwerks ist in das Herz von Mönchengladbach gezogen

Kolpingwerk Mönchengladbach (c) Kolpingwerk Diözesanverband Aachen
Kolpingwerk Mönchengladbach
Datum:
Di. 16. Okt. 2018
Von:
Garnet Manecke

Zu Beginn des Jahres hat der Diözesanverband Aachen des Kolpingwerks seine neuen Räume am Alter Markt in Mönchengladbach bezogen. Dadurch ist er von einem versteckten Standort zu einem exponierten umgesiedelt.

Das wird sich langfristig auf die Arbeit des Verbandes auswirken: Die Mitglieder wollen raus aus der Anonymität, sich stärker vernetzen und so auch die Kolpingfamilien vor Ort stärker unterstützen. Die Räume sind hell, die großen Schaufenster schaffen direkt eine Verbindung zum Geschehen vor dem Haus.

Der Alte Markt in Mönchengladbach ist das Herz der Altstadt. Zwischen Citykirche, dem historischem Gasthaus St. Vith und der Polizeiwache auf der einen und dem Kapuzinerplatz mit seinem Wochenmarkt auf der anderen Seite finden sich Geschäfte und viel Gastronomie. Hier ist immer etwas los – ganz anders als am früheren Standort in Rheydt, wo der Diözesanverband in einer versteckten Seitenstraße seine Räume hatte. „Ich bin immer wieder verwundert, dass Passanten wissen, wo wir jetzt zu finden sind, wenn man nach dem Weg fragt“, freut sich Dietmar Prielipp.

 

Die Mitgliederzahlen bleiben konstant, knapp 20 Prozent sind unter 30 Jahre alt

Seit 2014 ist der Pastoralreferent der geistliche Leiter des Diözesanverbandes. 3350 Mitglieder hat der Verband im Bistum Aachen. „Dreiviertel davon sind im Nordbistum aktiv“, sagt Prielipp. Deshalb hat der Verband seinen Sitz in Mönchengladbach und nicht in Aachen. Obwohl in der Domstadt die älteste der zwölf Kolpingfamilien im Bistum aktiv ist. „Drei der insgesamt zwölf Familien im Bistum sind noch von Kolping selbst gegründet worden“, erzählt Prielipp aus der Geschichte. Der Geist der Gemeinschaft von gegenseitiger Unterstützung und Hilfe in einer familiären Atmosphäre, den Adolph Kolping mit der Gründung seines Vereins für ledige Handwerksgesellen in die Welt brachte, wird im Bistum in insgesamt 38 Kolpingsfamilien gelebt. Das Haus in der Gladbacher Innenstadt hat der Diözesanverband gekauft. „Wir wollten einen Raum schaffen, den wir anderen zur Verfügung stellen können“, sagt Prielipp. So ist der Freiraum entstanden. Hier treffen sich verschiedene Gruppen und Initiativen, hier findet Sprachunterricht für Flüchtlinge statt. Auch Parteien und Unternehmen können den Raum gegen eine Spende nutzen. Ziel ist nicht, Gewinne mit der Vermietung zu erwirtschaften, sondern den Raum nach außen zu öffnen.

 

Mit dem Angebot „Freizeit bei Kolping“, zu dem jeden Dienstag um 15 Uhr eingeladen wird, gibt es eine Möglichkeit für Menschen aus unterschiedlichen Bereichen, Kontakt zu anderen zu bekommen. „Wir wollen versuchen, einen Crossover hinzubekommen, sodass auch Menschen zusammen kommen, die sich sonst nicht treffen würden“, sagt Prielipp. Das Kolping-Konzept erlebt eine kleine Renaissance – besonders bei jenen, die sich nicht kirchlich binden möchten oder sich in ihren Pfarrgemeinden nicht richtig zuhause fühlen. „Wir stellen fest, dass unsere Mitgliederzahl konstant bleibt“, sagt Prielipp. Rund 600 der über 3300 Mitglieder sind unter 30 Jahre alt.