Das eigene Potenzial in den Prozess einbringen

25 katholische Kinder-, Jugend- und Erwachsenenverbände erklären ihre Unterstützung für „Heute bei dir“

Diözesanverbänderat (c) Diözesanverbänderat
Diözesanverbänderat
Datum:
Mo. 7. Mai 2018
Von:
KirchenZeitung Aachen
Der Diözesanverbänderat, in dem sich Vertreter von 25 katholischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenverbänden zusammengeschlossen haben, hat sich für die Unterstützung des Prozesses „Heute bei Dir“ ausgesprochen.
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Zu seiner Delegiertenversammlung im April lud der Rat Karl Kampermann, Mitglied der Lenkungsgruppe des Prozesses und Hauptabteilungsleiter „Personal“ im Bischöflichen Generalvikariat ein. Der Gast verdeutlichte den Wunsch Bischof Helmut Diesers, den Prozess zum Wohle aller Menschen im Bistum gestalten zu wollen.

Um bereits während des Prozesses möglichst viele Menschen einzubinden, sei der Prozess „iterativ“ und „synodal“ ausgelegt. In anderen Worten: Durch immer wiederkehrende Schleifen und die Beteiligung vieler Menschen solle ein reflektierter Prozess entstehen, der sich damit auseinandersetzt, welche Vision das Bistum in den nächsten Jahren verfolge.

So sei der Prozess keinesfalls fertig gebaut. Stattdessen solle er Schritt für Schritt entwickelt und dabei ständig hinterfragt und angepasst werden. Nicht zuletzt deshalb würde der Bischof den Prozess quer zu den bestehenden Strukturen gestalten wollen. „Quer zu den bestehenden Strukturen heißt dabei aber keinesfalls ohne die bestehenden Strukturen“, betonte Kampermann.

Skepsis beruht vor allem auf Unklarheiten

Die Delegierten stellten viele, zum Teil kritische Rückfragen. Insbesondere ging es um die Struktur und den Aufbau des Prozesses. So stellte sich heraus, dass es für einige schwierig ist, ohne Bedenken auf einen Prozess zu vertrauen, der darauf ausgelegt ist, in seinem Ablauf und Ausgang unklar zu sein.  Nichtsdestotrotz begrüßen alle Verbände einen Prozess, der den Änderungsbedarf im Bistum aufdeckt. Denn dieser sei notwendig, damit die katholische Kirche  zukunftsfähig bleibt.

„Quer zu den bestehenden Strukturen heißt für mich, mit den Verbänden im Bistum Aachen“, sagt Nina Rau, Vorsitzende des Diözesanverbänderats. Weiter erklärt sie: „Wir Verbände im Diözesanverbänderat bilden die sehr unterschiedlichen Lebenswelten von insgesamt über 100 000 Mitgliedern ab. Dieses Potenzial
möchten wir in den Prozess einbringen. Wir haben etwas zu sagen in der Kirche. Denn obwohl wir Verbände alle so verschieden sind, haben wir eine  Gemeinsamkeit: den christlichen Glauben.“

Alle Vertreter der Verbände haben sich bei der Versammlung dafür ausgesprochen, für eine intensive Beteiligung am Prozess zu werben. Denn die Chance, an der Veränderung im Bistum Aachen mitzuwirken, müsse ergriffen werden. Einige Verbände haben sich bereits viele Gedanken gemacht, wie sie sich in den Prozess einbringen können. Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften hat sich bereits an die Lenkungsgruppe des Prozesses „Heute bei dir“ gewandt. Und die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg im Bistum Aachen möchte einen Fragebogen für ihre Mitglieder entwickeln. Unter dem Motto  „Wunschzettel 21“ wird zusammentragen, welche Vorstellungen die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im Verband vom Bistum in der Zukunft haben.

Mitgliederbefragungen und Vernetzung

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend, der Dachverband der katholischen Kinder- und Jugendverbände im Bistum, hat die „U28-Strategie“ entwickelt. Damit will er erreichen, dass der Prozess insbesondere auch die Bedürfnisse von unter 28-Jährigen berücksichtigt.

Neben den Vorhaben der einzelnen  Verbände, ihre Mitglieder für den Prozess zu gewinnen, haben die Delegierten beschlossen, ein Netzwerk aller Verbandsmitglieder aufzubauen, die sich aktiv am
Prozess beteiligen. So möchte der Rat eine Plattform aufbauen, die einen weiteren Austausch über den Prozess „Heute bei dir“ ermöglicht.